Somatic Experiencing® ist eine von Peter Levine entwickelte Methode, zur Überwindung und Integration von Trauma. Verhaltensbeobachtungen von Tieren aus der freien Wildbahn haben gezeigt, dass Tiere über angeborene Mechanismen verfügen, durch die sie ihre hohe, im Überlebenskampf mobilisierte Stressenergie (Aktivierung) wieder abbauen, wie etwa durch Abschütteln, Zittern, Hakenschlagen. Bei Menschen kann die Funktionsfähigkeit des Instinktmechanismus durch den „rationalen Teil“ des Gehirns gehemmt oder außer Kraft gesetzt sein, sodass die enorme Überlebensenergie vom vegetativen Nervensystem nur verzögert abgebaut wird. Dies kann zur Folge haben, dass neue Eindrücke aufgrund der andauernden Alarmbereitschaft (Hyperarousal) und der permanenten Ausschüttung von Stresshormonen nicht entsprechend bewertet werden können. Man spricht hier auch voneinem „Steckenbleiben im Überlebensmodus“.

Somatic Experiencing® ist eine Methode zur körperlichen und geistigen Neuverhandlung von Trauma im Nervensystem.

Ziele der SE Arbeit sind:

• die körperliche, psychische und soziale Stabilisierung
• die Aktivierung von Selbstregulation und persönlichen Ressourcen
• das langsame Entkoppeln von physiologischer und psychischer Traumareaktion (Triggersituation) und somatischer Dissoziation
• das Verständnis und die behutsame Auflösung der Fehlschaltung von Sympathikus und Parasympathikus und der Über- und Unterkopplung im Nervensystem
• die Komplettierung von Abwehrreaktionen

SE-spezifische Arbeitsweisen sind Psychoedukation und Ressourcenarbeit, aufmerksames Tracken des Nervensystems, Titrieren (Vorgehen in kleinsten Schritten), Pendeln, Neuverhandeln und Ermöglichen von Orientierung und Integration.

Die Grundprinzipien der Arbeit mit SE sind Kontrolle, Transparenz und Information und Wertschätzung.

Im pädagogischen Alltag bedeutet dies:

• Aus der Starre holen
• Bewegung – (Re-) Orientierung – Kontakt
• Orientierung und Stärkung im Hier und Jetzt
• Entkoppeln und Differenzieren
• Impulsvollendung
• Selbstwirksamkeit
• Selbstwahrnehmung, Körperwahrnehmung
• (Selbst-) Regulation des Nervensystems
• Resilienz fördern